Weihnachtstraditionen auf der ganzen Welt: Schöne und kuriose Weihnachtsbräuche

Weihnachtsmann

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In Bezug auf traditionelle Weihnachtsbräuche in Deutschland wird es in vielen deutschen Wohnzimmern ähnlich zugehen. Die Vorweihnachtszeit beginnt mit der Adventszeit Anfang Dezember und findet ihren großen Höhepunkt am Heiligabend, wenn sich Groß und Klein um den Tannenbaum versammeln und gemeinsam essen, bevor schließlich das Christkind oder der Weihnachtsmann – je nach Region – die Geschenke bringt.

Welche Weihnachtsbräuche gibt es aber in anderen Ländern? Wir haben uns für Sie schlau gemacht und die schönsten Weihnachtsbräuche aus aller Welt für Sie zusammengetragen!

Weihnachtsbräuche in Großbritannien

In Großbritannien dekoriert man anders in Deutschland – während es hier überwiegend Tannenzweige, Nüsse, Mandarinen, Englein und Nikoläuse sind, gibt es in England Misteln, Lorbeer- und Stechpalmenzweite sowie viele bunte Girlanden und Lichter. Damit werden die Wohnräume und auch das Äußere des Hauses geschmückt. Am Christmas Eve (Heiligabend) hängen die Kinder ihre Strümpfe auf, beispielsweise am Kamin. Während der Nacht kommt Father Chrismas (Weihnachtsmann) durch den Schornstein und füllt die Strümpfe mit Geschenken.

Am Christmas Day (25. Dezember) trifft sich die ganze Familie zu einem leckeren Festschmaus, bei dem der riesige Truthahn nicht fehlen darf. Er wird traditionell mit Brot und einem Hackgemisch oder aber Backpflaumen und Äpfeln gefüllt. Ebenso gehören zu einem leckeren Weihnachtsessen Plumpudding und Eierpunsch.

In Großbritannien ist es außerdem üblich, dass man Freunden, Verwandten und Bekannten schöne Weihnachtsgrußkarten schickt, oft sogar mit einem eigenen Familienfoto darauf (einige Tipps für ein gelungenes Familienfoto haben wir für Sie in einem anderen Artikel zusammengefasst). Hier gehört es zu den Weihnachtstraditionen, alle erhaltenen Weihnachtskarten auf einer langen, quer durch das Wohnzimmer gespannten Schnur aufzuhängen oder auf dem Kaminsims aufzustellen.

Weihnachten in anderen Ländern: niederländischer Weihnachtsmann im Sommerurlaub

Warum sollte der Weihnachtsmann eigentlich das ganze Jahr über am Nordpol frieren? Da es dafür im Prinzip keinen Grund gibt, haben die Niederländer eine andere Tradition. Ihr „Sinterklaas“, der Weihnachtsmann, und sein Knecht Ruprecht „Zwarte Piet“ lassen sich der Legende zufolge den ganzen Sommer lang die Sonne im heißen Spanien auf den Bauch scheinen. Erst im November machen sie sich auf einem Schiff auf die Reise Richtung Niederlande. Dies erklärt auch, warum man in Holland an den Weihnachtstagen ausgelassene Feste in den Küstenstädten vorfindet. Hier stecken die beiden Sommerfrischler Süßigkeiten in die Stiefel der Kinder.

Weihnachtsbräuche in Island: Fast wie bei Schneewittchen

Erinnern Sie sich noch an Schneewittchens sieben Zwerge hinter den Bergen? Fast könnte man meinen, die Isländer hätten das alte Märchen im Kopf gehabt, als sie ihre Weihnachtsbräuche auserkoren haben. Hier bringen nämlich die 13 Weihnachtszwerge von den Bergen den Kindern Geschenke und Weihnachten läuft anders als in anderen Ländern ab. Die Zwerge kommen einer nach dem anderen vom 12. bis zu 24. Dezember mit ihren Geschenken. Alle bleiben bis zum Weihnachtstag und reisen danach ebenfalls nacheinander wieder ab.

Weihnachtsbräuche weltweit: Der selbst gezimmerte Stuhl in Ungarn

Weihnachten wird weltweit anders gefeiert. Die Ungarn haben einen sehr speziellen, jahrhundertealten Weihnachtsbrauch. Hier beginnt man am 13. Dezember damit, den sogenannten Luca-Stuhl zu bauen. Hierfür müssen sieben unterschiedliche Holzarten verwendet werden. Pünktlich zur Christmette am 24. Dezember muss er fertig sein. Er wird dann verwendet, um nach Hexen zu suchen. Sobald diese gesichtet wurden, rennen die Leute mit ihrem Stuhl nach Hause und verbrennen ihn im Ofen. Auf dem Weg dorthin verstreuen sie Mohnsamen, die von den Hexen gesammelt werden.

Kuriose Weihnachtsbräuche in aller Welt: Der spanische Weihnachtsholzklotz

Einen für unsere Verhältnisse fast schon grotesk komischen Weihnachtsbrauch feiern die Spanier. Hier basteln die Kinder den „Tió de Nadal“, den Weihnachtsholzklotz. Ein Baumstamm wird auf kurze Beine gesetzt, mit einem Gesicht und einer Mütze verziert und mit einer Decke abgedeckt. Während sie ein bestimmtes Lied singen, klatschen die Kinder mit einem Stock auf den Stamm, damit seine Verdauung etwas angeregt wird. Schließlich scheidet der Holzklotz jede Menge süßer Leckereien aus, die an seinem Hinterteil unter der Decke hervorkommen.

Weihnachten als Zeit der Enthaltsamkeit in Polen

Die Polen fasten während der Fastenzeit. Alle freuen sich dann schon auf den 24. Dezember, denn sobald der erste Stern am Himmel erscheint, darf endlich ein riesiges Festmahl mit der Familie beginnen. Auf jeden Teller – auch für den obligatorischen Teller für unerwartete Besucher – wird eine „Oplatek“ gelegt. Dabei handelt es sich um eine weihnachtliche Waffel. Kann ein Familienmitglied nicht zur Feierlichkeit kommen, wird ihm seine „Oplatek“ in Form einer Postkarte zugeschickt.

Weihnachtsbräuche in aller Welt: Ein ganzes Jahr Glück in Griechenland

Die Griechen feiern ebenfalls viele schöne Weihnachtsbräuche. An Heiligabend ziehen die Kinder hier durch die Straßen, singen Lobgesänge und erhalten von den Leuten kleine Geschenke. Fortan entzündet man jeden Tag ein Weihnachtsfeuer, um sich vor den Kalikanzari, bösen Kobolden, zu schützen. Die Geschenke gibt es in Griechenland erst am Neujahrstag. Der heilige Vassilius legt sie den Kleinen vor ihr Bett, wenn sie schlafen.

Außerdem backt man zum Neujahrstag einen Kuchen, der später gemeinsam gegessen wird. Einer wird in seinem Kuchenstück eine eingebackene Goldmünze finden – ihm soll ein ganzes Jahr voll Glück beschert sein.

Der Blick über den großen Teich: Weihnachtsbräuche in Nordamerika

Weihnachten ähnelt in Nordamerika den britischen Weihnachtsbräuchen. Allerdings wird das Fest hier deutlich lauter, bunter und quirliger begangen. Santa Clause bringt die Geschenke, aber auch er kommt am Christmas Day durch den Schornstein. Überall prangen riesige, bunt schillernde und leuchtende Weihnachtsbäume – berühmt ist insbesondere das gigantische Modell vor dem New Yorker Rockefeller Center. Auf den Straßen werden Paraden gefeiert und in so mancher Siedlung findet ein wahrer Wettbewerb darüber statt, wer die umfangreichste Weihnachtsdekoration im Außenbereich des Hauses aufstellt. In den Südstaaten wird Weihnachten zusätzlich sogar mit einem großen und lauten Feuerwerk gefeiert, das böse Geister fernhalten soll.

Wurzeln von Weihnachten: Heidnisch?

Weihnachten wird meist für ein überwiegend christlich geprägtes Fest gehalten, schließlich feiert man an diesem heiligen Tag Jesu Geburt. In Wirklichkeit gehen aber viele heutige Weihnachtsbräuche in anderen Ländern und in Deutschland auf heidnische Bräuche aus längst vergangenen Zeiten zurück. Wie man heute weiß, gehen die üblichen Weihnachtsbräuche in aller Welt fast ausschließlich auf Gebräuche und Riten der Römer zurück.

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