Weihnachtsbaum selbst schlagen: adventlicher Familienausflug für Groß und Klein

Weihnachtsbaum fällen

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Weihnachten rückt langsam näher und damit auch das Fest mit der Familie. In diesen Tagen führt die meisten Deutschen der Weg zur nächsten Weihnachtsbaum-Verkaufsstelle, wo sie sich den vermeintlich schönsten Baum aussuchen, nur um anschließend ein halbes Vermögen dafür auszugeben. Von dem Stress, sich unter all den anderen Käufern noch schnell den besten Baum sichern zu müssen, ganz zu schweigen. Deshalb wird eines in den vergangenen Jahren immer mehr zum Trend: Echte Weihnachtsfans schlagen ihren Weihnachtsbaum selbst. Was Sie neben Weihnachtsbaum schlagen noch alles bereits weit vor Weihnachten erledigen können, damit die Adventszeit nicht zu stressig wird, zeigt Ihnen übrigens unsere kostenlose Checkliste für den Advent, die Sie hier herunterladen können.

Checkliste Adventszeit
©meine-kartenmanufaktur.de

Bitte nicht im Wald: die Strafanzeige unter dem Weihnachtsbaum

Mann sägt Tanne für Weihnachten
©istock.com/Paul Hart

Wer sich zu Weihnachten nicht mit Post von der Staatsanwaltschaft auseinandersetzen möchte, sollte besser nicht einfach in den nächstbesten Wald spazieren, die Axt herausholen und loslegen. Ob der Wald nun dem Staat oder einem privaten Besitzer gehört, in jedem Fall handelt es sich dabei um einen Diebstahl, der entsprechend geahndet wird.

Deshalb: Fragen Sie entweder vorher beim Förster nach oder schauen Sie gleich bei speziellen Weihnachtsbaumplantagen oder bei Baumschulen vorbei.

Wenn Sie sich mit einem Förster darauf einigen, dass Sie im Wald einen Weihnachtsbaum selbst schlagen dürfen, werden Sie ihn auch hier in aller Regel bezahlen müssen.

Weihnachtsbaum fällen: Wo ist das erlaubt?

Axt in Baumstamm
©istock.com/alexxx1981

Es lohnt sich in diesen Tagen, die Augen offenzuhalten: Oftmals weisen selbst gemachte Schilder am Straßenrand bereits den Weg zu Weihnachtsbaumplantagen, die Ihnen ermöglichen, Ihren Weihnachtsbaum selbst zu fällen. Ist dies nicht der Fall, werden Sie im Regelfall bei einer dieser Quellen fündig:

  • Aushänge im Supermarkt
  • Kleinanzeigen in der hiesigen Tageszeitung
  • Gespräche mit Freunden
  • Google-Suche nach „Weihnachtsbaum selbst fällen + Stadt/Region

Tipp für das nächste Jahr: Teilweise können Sie sogar bereits im Sommer oder im Herbst kommen und einen Baum aussuchen. Er wird Ihnen dann bis Weihnachten reserviert, sodass Sie ganz stressfrei Ihren Baum fällen können. Diese Variante hat den Vorteil, dass Sie den Weihnachtsbaum am Tag vor Weihnachten schlagen können und er so möglichst lange frisch bleibt und seine Nadeln nicht verliert.

Der schönste Weihnachtsbaum: Darauf achten Sie bei der Auswahl

Tannenbaumnadeln
©istock.com/SondraP

Fast die schwierigste Aufgabe ist es, den schönsten Weihnachtsbaum auszuwählen. Schließlich gehen die Geschmäcker hier sehr weit auseinander. Zunächst einmal sollten Sie sich überlegen, welche Art von Baum es sein soll:

  • Nordmanntanne: Etwa drei von vier Deutschen greifen auf die beliebte Nordmanntanne zurück, die mit weichen Nadeln, einem gleichmäßigen, dichten Bewuchs und einem dunklen Grünton überzeugt. Sie ist lange haltbar, allerdings auch am teuersten.
  • Blaufichte: Die kräftigen Äste und der bläuliche Schimmer der Nadeln machen auch die Blaufichte als Weihnachtsbaum interessant. Sie ist die richtige Wahl, wenn Sie schweren Baumschmuck verwenden. Die Nadeln halten etwa drei bis vier Wochen. Schlagen Sie sie deshalb besser erst Mitte Dezember.
  • Fichte: die normale Fichte nadelt rasch, oftmals bereits nach zwei bis drei Wochen. Dafür ist sie mit ihrem dichten Bewuchs und den dünneren Zweigen auch besonders preisgünstig.
  • Edeltanne: Die Edeltanne ist ebenso teuer wie die Nordmanntanne, wächst allerdings etwas unregelmäßiger. Wer auf einen kompakten Wuchs Wert legt, ist damit gut bedient. Die Edeltanne zeichnet sich durch ihre gute Haltbarkeit aus und hat grüne bis gräuliche Nadeln, die nach Orangen duften.
  • Amerikanische Rotfichte: Fast jeder zehnte Bürger entscheidet sich für die Amerikanische Rotfichte, obwohl der Baum bereits nach wenigen Tagen nadelt. Schlagen Sie diesen günstigen Baum am besten erst ganz kurz vor dem Weihnachtsfest.
Mann mit selbstgeschlagenen Tannenbäumen
©istock.com/Juri Pozzi

Beachten Sie außerdem bei der Auswahl des Baumes vor Ort diese Hinweise:

  • Größe: Messen Sie unbedingt zu Hause aus, wie hoch und wie breit der Baum maximal ausfallen darf. Berücksichtigen Sie dabei gegebenenfalls auch die Christbaumspitze, die zusätzlich an Höhe hinzukommt. Messen Sie den Baum im Wald aus. Das Augenmaß trügt oft, wenn daneben deutlich größere Bäume stehen.
  • Transport: Die Größe des Baumes muss nicht nur zu Ihrer Wohnung passen, sondern auch zum Transportfahrzeug. Nehmen Sie einen Anhänger mit, falls Sie nur ein kleines Auto fahren.
  • Dicke des Stamms: Sehen Sie sich den Stamm genauer an. Ist der Durchmesser geeignet, um den Baum in einem handelsüblichen Weihnachtsbaumständer aufzustellen? Er darf weder zu dick noch zu dünn sein.
  • Wuchsform: Ist der Stamm gerade gewachsen? Es muss aber auch nicht immer zwingend die perfekte Variante sein – ein paar kleine Makel dürfen gerne sein.
  • Bewuchs: Sind die Äste gleichmäßig verteilt oder zeigen sich in der Optik irgendwo größere Löcher? Im Idealfall ergibt sich von oben nach unten eine Kegelform. Sind die Nadeln gleichmäßig und dicht gewachsen? Je dichter der Baum ist, als desto schöner empfinden ihn die meisten.
  • Spitze: Sehen Sie sich die Spitze an. Bäume mit zwei Spitzen sind eher unbeliebt. Wenn Sie eine eigene Christbaumspitze oder einen Stern anbringen möchten, sollte die Spitze eher schmal sein (ggf. müssen Sie sie nachträglich zurechtstutzen). Haben Sie das nicht vor, darf sie natürlich auch etwas ausgeprägter sein.

Das richtige Werkzeug

Mann mit Kettensäge
©istock.com/KristinaJovanovic

Zunächst gilt es, das richtige Werkzeug auszuwählen. Hierfür stehen verschiedene Varianten zur Verfügung:

  • Motorsäge: Damit geht es richtig schnell. Aber Vorsicht: Eine Motorsäge gehört ausschließlich in geschulte Hände. Nur wer einen entsprechenden Kettensägenkurs absolviert hat und mit Schutzkleidung ausgerüstet ist, sollte dieses Werkzeug benutzen.
  • Handsäge: Verwenden Sie eine durchschnittlich große Säge mit einem scharfen Blatt. Sie ist für jeden Laien geeignet und die meisten Menschen haben ohnehin ein passendes Exemplar zu Hause.
  • Axt/Beil: Eine Axt ist durchaus für den Laien geeignet. Auch sie sollte ordentlich geschärft sein. Es kann allerdings für den Ungeübten eine gewisse Herausforderung darstellen, immer wieder dieselbe Stelle zu treffen.

Fragen Sie bei der Weihnachtsbaumplantage nach – bei spezialisierten Betrieben wird das notwendige Werkzeug oftmals zur Verfügung gestellt. Bringen Sie zusätzlich Handschuhe und Gummistiefel mit, denn der Waldboden kann jetzt schon sehr feucht sein. Außerdem lohnt sich ein Seil, mit dem Sie den Baum einwickeln und gegebenenfalls auch schleppen können.

Weihnachtsbaum selbst fällen: So geht’s

Mann und Kind beim Weihnachtsbaum schlagen
©istock.com/Imgorthand

Für viele Familien ist das Abholen des Baumes ein richtiger Ausflug. Gemeinsam ziehen die Eltern mit den Kindern los, wählen einen Baum aus, schlagen ihn und genießen anschließend Glühwein und Stockbrot am Lagerfeuer, das es bei vielen Plantagen gibt. Zunächst aber sollten Sie den Weihnachtsbaum schlagen. Und dazu beachten Sie am besten Folgendes:

  • Schütteln Sie den Baum kräftig, damit Schmutz und lose Nadeln herunterfallen.
  • Beim Schlagen sollte der Baum unter Spannung gesetzt werden. Eine Person drückt gegen den Stamm, die andere schlägt mit dem Beil.
  • Die Klinge des Beils sollte nach unten zeigen, also in die Richtung der Holzfaser.
  • Wenn der Baum gefällt ist, sägen Sie den Stamm gerade ab, sodass er begradigt ist, und passen Sie ihn an den Baumständer an.
  • Wickeln Sie den Baum in das Seil ein, indem Sie das Seil am Stamm befestigen und den Baum dann drehen. Bei vielen Anbietern wird der Baum aber ohnehin direkt in ein Netz verpackt, dann können Sie sich diese Arbeit sparen.
  • Wenn Sie ein Familienevent daraus machen, achten Sie darauf, dass die Kleinen Abstand zum Baum halten und nicht mit dem gefährlichen Werkzeug spielen.
  • Einen Baum selbst zu fällen, ist eine Aufgabe für das Wochenende oder einen freien Tag. Bitte versuchen Sie nicht, noch abends nach Feierabend im Dunklen eine Hauruckaktion zu starten – im Dunklen ist die Unfallgefahr deutlich höher.
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