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Rauhnächte gelten als eine besondere Zeit des Innehaltens und Neubeginns. Viele spüren in diesen zwölf Nächten eine stärkere Verbindung zu sich selbst – wissen aber nicht genau, wie sie diese Phase für sich nutzen können. Bianca Lauterbach begleitet seit Jahren Menschen durch die Raunächte und verbindet dabei Tradition, Intuition und energetische Arbeit. Weil sie diese Nächte seit ihrer Kindheit erlebt und heute professionell begleitet, erklärt sie uns im Interview, wie wir die Raunächte verstehen und bewusst gestalten können.
Interview mit Energetikerin Bianca Lauterbach: Rauhnächte und ihre Bedeutung

Bianca, was bedeuten dir persönlich die Raunächte?
Ich liebe die Rauhnächte. Für mich war das schon immer eine ganz besondere Zeit. Ich feiere die Rauhnächte seit ich denken kann. Bereits als Kind hatte ich Zugang zu dieser zauberhaften Zeit. Ich wuchs in Kärnten/Österreich auf und meine Familie zelebrierte diese Nächte jedes Jahr. Zwar nicht so, wie ich sie heute nutze, doch einen Teil der Rituale baue ich auch heute noch mit ein. Wie z. B. das Räuchern, vor allem am 24. Dezember und 31. Dezember wurde das ganze Haus mit einer alten Kochpfanne und Weihrauch geräuchert. Gerade im südlichen Part von Österreich werden rund um die Rauhnächte verschiedene Rituale gelebt. So war es immer eine Tradition rund um Weihnachten, diese Nächte zu feiern.
Viele kennen den Begriff, aber nicht die Tiefe dahinter. Wie erklärst du jemandem, der komplett neu ist, was die Raunächte eigentlich sind?
Die Rauhnächte sind eine Zeit zwischen den Jahren. Das Sonnenjahr hat 365 Tage und das Mondjahr hat 352 Tage. Und die Differenz dieser Jahre sind 12 Nächte. Früher nutzte man diese Zeit, um in die Veränderung zu gehen, z. B. sind in dieser Zeit die Mägde zu anderen Bauern gezogen, weil es rund um diese Zeit nichts zu tun gab, außer weiterzuziehen, zu ruhen und in die Veränderung zu gehen. Diese Nächte und natürlich auch Tage eignen sich dafür, in die Tiefe zu gehen, bei sich selbst anzukommen, nach innen zu kehren, um dann kraftvoll ein neues Jahr zu starten. Die Rauhnächte sind für jeden etwas anderes, und da liegt der Zauber, denn in diesen Nächten ist alles möglich.
Die Raunächte gelten als Schwellenzeit zwischen dem Alten und dem Neuen. Was macht diese zwölf Nächte energetisch oder symbolisch so besonders?
Wie oben schon erwähnt ist es die Zeit zwischen den Jahren. Es ist wie eine Auszeit, ein Stillstand, ein Reset – ein Raum, in dem wir auf- und durchatmen können. Energetisch gesehen sind diese Tage und Nächte hochschwingend, weil wir intensive Unterstützung aus dem Kosmos, aus der Geistigen Welt und auch von unserer Seele bekommen. Jede Rauhnacht hat ein kollektives Thema und einen energetischen Fokus. Die Rauhnächte in 2025/2026 sind nochmals viel hochschwingender, wie die letzten Rauhnächte, da wir gerade in einem enormen Wandel sind. So gehen wir immer mehr hin in die Individualität, und gerade in den Rauhnächten steht in diesem Jahr die wahre Essenz im Mittelpunkt.
Wie bist du selbst zu den Raunächten gekommen? Gab es einen Moment, der dich besonders geprägt hat?
Wie am Anfang beschrieben, zelebriere ich die Rauhnächte seit meiner Kindheit. Als ich mich selbstständig gemacht habe und mich auch selbst auf meine Heilungsreise begeben habe, sind die Rauhnächte auch beruflich zu mir gekommen und seit 2021 feiere ich mit anderen Frauen jedes Jahr die Soul Nights. Der schönste Moment in den Rauhnächten war oder ist für mich das Zusammensein mit den wundervollen Frauen, die bei den Soul Nights Jahr für Jahr dabei sind. Es gibt für mich nichts Schöneres, als sie beim Wachsen zu beobachten und wie ihre Botschaften, die sie in diesen Nächten empfangen, das ganze Jahr über als Unterstützung dienen. Das Zusammensein in der Gruppe zeigt mir immer wieder auf, wie wichtig es ist, Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen.
Wie zelebriert man die Raunächte und welche Rituale gehören für dich unbedingt dazu?
Die Rauhnächte kann man ganz unterschiedlich zelebrieren. Was für mich unbedingt dazu gehört, ist ein Rauhnachtstagebuch zu führen. Denn diese Nächte halten so viele Botschaften für das nächste Jahr für uns bereit. Und das muss nicht immer die Botschaft in der Meditation sein, sondern wen triffst du in dieser Zeit, welche Gespräche führst du, welche Aha-Momente erlebst du, welche Themen werden transparent gemacht, welche Träume hast du, welche Emotionen erlebst du, etc. Es sind die Alltagsgeschichten, die eine wichtige Rolle spielen. Und wenn du alles aufschreibst, auch wenn es noch so banal erscheint, ist es vielleicht ein wichtiger Hinweis, für eine Situation im nächsten Jahr.
Manche Menschen fühlen sich in dieser Zeit überfordert von zu vielen „To-dos“. Wie kann man die Raunächte achtsam erleben, ohne Druck oder Perfektion?
In dem man die „Let Them Theorie“ anwendet. 😉 Klar, ist es gerade in dieser Zeit oft nicht so einfach, weil ein gesellschaftliches Bild, wie man diese Zeit zelebrieren muss, in uns allen konditioniert ist. Doch alles beginnt mit einer Entscheidung. Und wenn du schon vor der Zeit die Überforderung fühlst und dein Nervensystem nicht reguliert ist, dann ist es vielleicht an der Zeit, für dich Raum einzunehmen und dir selbst zu erlauben, dich für dich zu entscheiden. Natürlich ist es nicht immer leicht. Gerade der erste Schritt ist oft eine ganz unsichere Sache, doch dadurch kann sich dein ganzes System immer mehr entspannen und du lässt automatisch die Verantwortung los und kannst diese Zeit ohne Druck oder Perfektion erleben. Vor allem ist es wichtig, bei dir selbst zu bleiben und dich immer wieder zu fragen: „Tut MIR das jetzt gut? Möchte ICH das wirklich?“. Dadurch nimmst du auch den Druck aus einer Erwartungshaltung und kommst mehr zur Ruhe.
Es heißt oft, jede der zwölf Nächte steht für einen Monat des kommenden Jahres. Wie arbeitest du mit dieser Symbolik?
Ja genau. So sehe ich das auch. Jede Rauhnacht steht für einen Monat des kommenden Jahres. z. B. die erste Rauhnacht steht für den Januar. Wie bereits erwähnt, hat man Zugang zu Möglichkeiten und Potenzialen, die im Januar auf einen zukommen könnten. Deswegen ist es so wichtig bzw. unterstützend, alles aufzuschreiben, was man an diesem Tag erlebt bzw. träumt. Denn das können oft wichtige Schlüsselworte für eine bestimmte Situation sein. Wichtig ist, dass das Potenziale und Möglichkeiten sein können. Nichts ist in Stein gemeißelt, alles kann sich zu jeder Zeit immer verändern. Wir alle haben den freien Willen und Umwelteinflüsse spielen diesbezüglich natürlich auch eine Rolle. Prinzipiell empfehle ich, in dieser Zeit weniger auf den rationalen Verstand zu hören, sondern zu versuchen, sich auf die Intuition einzulassen, denn daraus kann die Veränderung geschehen.
Du begleitest jedes Jahr viele Menschen durch diese Zeit. Was verändert sich erfahrungsgemäß, wenn man die Raunächte bewusst erlebt?
Ja ich begleite jedes Jahr Menschen durch die Rauhnächte. Es ist jedes Jahr so schön zu beobachten, wie Menschen sich immer mehr für sich öffnen können. Dadurch kann sich Vieles verändern, denn sie haben Zugang zu sich selbst und zu ihrer Intuition. Wir alle haben eine Intuition und uns allen wurde die Intuition abtrainiert. Und die Soul Nights (mein Programm zu den Rauhnächten) ermöglichen es, in einer Gruppe von Gleichgesinnten zu reisen, wo die Teilnehmer sich auch untereinander austauschen können, um auch den Halt zu bekommen, richtig zu sein, indem was sie alles wahrnehmen können. Es ist jedes Mal so eine schöne Gruppendynamik voller Unterstützung und Liebe. Durch die 12 medialen Botschaften, die ich jede Rauhnacht für die Gruppe widergebe, sind das kleine mediale Mini-Readings für das Kollektiv der Gruppe und daraus kann jede Einzelne ihre Botschaften empfangen und als Unterstützung mitnehmen. Und das sind manchmal Bereiche oder etwas Unausgesprochenes, was bei vielen tief im Unterbewusstsein sitzt und sie selbst noch keinen bewussten Zugang dazu haben. Es kann sich vieles verändern, wenn man die Rauhnächte bewusst erlebt. Durch die eigenen Wahrnehmung und auch durch die Guidance. Es ist eine Zeit, in der sich vieles verändern kann, wenn man sich dafür bzw. dazu entscheidet und es sich auch erlaubt, zu empfangen.

FAQ: Rauhnächte / Raunächte
Was sind die Raunächte?
Die Raunächte sind zwölf besondere Nächte zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr. Viele Menschen erleben diese Zeit als Phase des Übergangs, der Innenschau und der Klärung. Traditionell steht jede Nacht für einen Monat des kommenden Jahres.
Wann beginnen und enden die Raunächte?
Die klassische Zählung startet am 24. oder 25. Dezember und endet am 5. oder 6. Januar. Der genaue Beginn hängt von der regionalen Tradition ab. Die meisten Rituale bewegen sich innerhalb dieses Zeitraums.
Was kann man in den Raunächten tun?
Beliebt sind Rituale wie Journaling, Reflexion, Räuchern, Wunschzettel, Meditation oder Traumdeutung. Viele nutzen die Zeit, um Altes abzuschließen und neue Ziele zu setzen. Kleine tägliche Impulse reichen bereits aus, um bewusst durch diese Phase zu gehen.
Schreibt man Raunächte, Rauhnächte oder Rauchnächte?
Alle Schreibweisen tauchen auf. Am häufigsten verwendet wird Raunächte oder Rauhnächte. Die Variante Rauchnächte bezieht sich auf alte Räuchertraditionen, die in vielen Regionen ein wichtiger Bestandteil dieser Zeit waren.
Über Bianca Lauterbach
Bianca Lauterbach begleitet seit über zehn Jahren Menschen dabei, wieder Zugang zu ihrer Intuition und inneren Stärke zu finden. Sie arbeitet als Energetikerin, NLP-Practitioner und Human-Design-Expertin und nutzt mediale Techniken wie Akasha-Readings, Lichtsprache und intuitive Guidance. Ihre eigene Verbindung zur Spiritualität reicht bis in die Kindheit zurück, geprägt von Reisen und einer ausgeprägten Feinfühligkeit. Bianca lebte einige Jahre als digitale Nomadin und bereiste Orte wie Bali, Thailand und Mexiko. Heute lebt sie in Graz und führt ihre Klienten online und vor Ort durch Transformationsprozesse – und jedes Jahr auch durch die Raunächte.
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