Wie gut das duftet: typische Weihnachtsgewürze und ihre Verwendung

Gewürze zu Weihnachten

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Auch wenn Sie bisher nicht dazu gekommen sein sollten, alles weihnachtlich zu dekorieren, reicht schon ein zarter Hauch an Weihnachtsgewürzen, um Sie perfekt auf die bevorstehenden Feiertage einzustimmen. Die Rede ist von den typischen Weihnachtsgewürzen wie Zimt, Nelken oder Sternanis. Doch woher stammen sie eigentlich und wie lassen sie sich am besten verwenden? Wir nehmen Sie heute mit auf eine Reise der Sinne – Weihnachtsgewürze, wir kommen!

Jetzt wird’s weihnachtlich: duftende Weihnachtsgewürze für besinnliche Stunden

Im Winter dürfen es in der Küche opulente Düfte und schwere Gewürze sein. Am schönsten ist es, wenn man bis in den letzten Raum des Hauses bereits erschnuppern kann, dass im Ofen ein Bratapfel, Plätzchen oder ein Weihnachtskuchen kurz vor der Vollendung stehen. Deshalb gibt es eine ganze Reihe an tollen Gewürzen, die sich für die Weihnachtsbäckerei eignen. Wie genau Sie die einzelnen Weihnachtsgewürze verwenden, wie sie schmecken und wozu sie passen, erfahren Sie in unserer spannenden Infografik.

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©meine-kartenmanufaktur.de

Zudem wollen wir uns die Geschichte und Verwendung der Weihnachtsgewürze etwas genauer ansehen:

Dekorative und leckere Weihnachtsgewürze: der aromatisch-süße Sternanis

Sternanis als Weihnachtsgewürz
©istock.com/FotografiaBasica

Sternanis schmeckte schon den altertümlichen Griechen und den römischen Eroberern. Eine mehrere tausend Jahre alte Tradition hat er jedoch in China und Japan. Ob Anisbrot, -früchte oder -kekse, das Gewürz war durch alle Jahrhunderte hindurch nicht aus der Küche wegzudenken. Besonders im Mittelalter erfuhr es breite Verwendung. Neben dem allseits beliebten Anisschnaps, je nach Herkunftsland auch als Pernod, Anisette, Raki, Ouzo oder Allasch bekannt, wird es insbesondere in der Weihnachtsküche verwendet. Würzen Sie damit beispielsweise:

  • Bratäpfel
  • Plätzchen und Kekse
  • Punsch und Glühwein
  • Tee
  • Fruchtkompott
  • Konfitüre
  • Pudding
  • deftige Gerichte, z. B. mit Schweinefleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten
  • süßsaure Gerichte

Der Geschmack ähnelt dem von Lakritze, wobei sich hier süße und würzige Komponenten vereinen.

Die intensiv-scharfen Gewürznelken

Nelken Weihnachtsgewürz
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Gewürznelken waren bereits einige hundert Jahre vor Christus in China und Indien als Gewürz bekannt. Die Blütenknospen des Nelkenbaums im heutigen Indonesien wurden durch die Römer nach Europa gebracht und dort schnell als Luxusgewürz etabliert.

Mit dem intensiven und scharfen Geschmack der Gewürznelken würzen Sie neben Süßem wie Weihnachtsgebäck und Kompott auch Glühwein und Feuerzangenbowle, winterliche Eintöpfe, deftige Fleisch- und Fischgerichte sowie Essigfrüchte.

Tipp: Wenn Sie einmal Zahnschmerzen haben, legen Sie eine Nelke auf die Stelle. Sie wird die Stelle etwas betäuben.

Der würzig-feurige Kardamom

Cardamom
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Bereits seit Tausenden von Jahren genießt man Kardamom aufgrund seiner nervenstärkenden und verdauungsfördernden Wirkung. Zur Zeit des alten Roms galt es als eines der beliebtesten und zugleich wertvollsten Gewürze. Heute setzt man den würzigen und feurigen Kardamom gerne ein, um Glühwein und Lebkuchen zu verfeinern.

Zudem hat es auch in der deftigen Küche seine Daseinsberechtigung, ob als Bestandteil vieler Curry-Gewürzmischungen, zum Verfeinern von Fleisch, Geflügel und Reis oder für die Aromatisierung von Tee und Kaffee in arabischen Ländern.

Der feurig-süße Muskat

Muskatnuss Weihnachtsgewürz
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Ursprünglich auf den Banda-Inseln und den nördlichen Molukken angebaut, hat sich die Muskatnuss im Laufe der Zeit auch in Europa verbreitet. Schon immer war das Gewürz recht teuer, da es bis heute in Handarbeit vom Muskatnussbaum geerntet werden muss. Der leicht bittere und vor allem würzig-süße Geschmack sollte wohldosiert eingesetzt werden, da er schnell zu dominant wird.

Eine Überdosierung ist übrigens nicht nur aus Gründen des Geschmacks nicht empfehlenswert – in zu großer Menge genossen kann Muskat Halluzinationen hervorrufen und sogar giftig wirken.

Der aromatisch-süße Zimt

Zimtstangen Weihnachtsgewürz
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Der hierzulande handelsübliche Ceylonzimt ist bereits seit dem dritten Jahrtausend vor Christus in China bekannt. Er verbreitete sich um das vierte Jahrhundert herum primär in Griechenland und Rom, von wo aus er auch in anderen Ländern Einzug hielt. Der hocharomatische und süßliche Geschmack passt in unseren Breiten insbesondere zu weihnachtlichem Gebäck und Süßspeisen, Kompotten, Soßen, Glühwein sowie Lamm- und Wildgerichten, ist aber auch ein wichtiger Bestandteil von einigen ausländischen Küchen. Speziell in Mexiko und Arabien wird Zimt beim Kochen eingesetzt.

Die mild-süße Vanille

Vanille Weihnachtsgewürz
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Die Vanille war lange Zeit den mexikanischen Azteken und Tolteken vorbehalten, da es nicht gelingen wollte, diese Orchideenart auch in Europa anzubauen. Neben der Nutzung der Vanilleschoten sowie ihres durch Fermentation schwarz gewordenen Vanillemarks besteht heute auch die Möglichkeit, künstliches Vanillin zu verwenden. Doch nur die echte Vanille wirkt entspannend und zugleich aphrodisierend. Ihr mild-süßes Aroma passt zu unterschiedlichsten Speisen, allen voran Desserts und Süßspeisen. Sie verfeinert ebenso Marmeladen, Gebäck, Kuchen, Geflügel- und Kalbsfleischgerichte und auch wärmende Getränke wie Teepunsch, Kakao und Kaffee.

Der pikant-süße Koriander

frischer Koriander Weihnachtsgewürz
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Koriander stammt aus dem Mittelmeerraum und aus Vorderasien. Das Kraut ähnelt in seinem Aussehen der Petersilie, schmeckt aber mit seiner pikant-süßlichen Note doch deutlich anders. Lange Zeit war Koriander insbesondere bei den Römern für seine Heilkraft geschätzt, beispielsweise gegen Magenschmerzen und Darmbeschwerden. Erst später setzte er sich als Gewürz vor allem für deftige Speisen durch, beispielsweise zu Fleisch, Eintöpfen, Wurst, salzigem Gebäck, Brot, Rotkohl und Marinaden. In der asiatischen Küche hat Koriander sein Zuhause gefunden. Darüber hinaus ist er ein typischer Bestandteil von Lebkuchengewürz und Spekulatius.

Der würzig-scharfe Piment

Piment als Weihnachtsgewürz
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Nur wenige kennen heute den Geschmack von Piment. Das würzig-scharfe Aroma wird als Mischung der Noten von Pfeffer, Nelken, Muskat und Zimt beschrieben und wurde im Mittelalter für nahezu alle Speisen verwendet. „Allesgewürz“ nannte man es deshalb auch. Heute spielt Piment jedoch als Gewürz nur noch in der weihnachtlichen Küche eine größere Rolle und verfeinert Pfefferkuchen und Aachener Printen sowie Fleisch- und Kohlgerichte und Suppen, da es auch verdauungsfördernd wirkt.

Weihnachtsgewürze selber machen: die Basis für die Weihnachtsbäckerei

Wenn Sie weihnachtlich kochen und backen möchten, werden Sie früher oder später über das sogenannte „Lebkuchengewürz“ oder andere Gewürzmischungen stolpern. Statt diese jedoch überteuert als fertige Mischung im Laden zu kaufen, können Sie Weihnachtsgewürze auch selber machen:

Lebkuchengewürz selber mischen

Das Lebkuchengewürz trägt seinen Namen nicht zufällig, wird es doch überwiegend zur Zubereitung von Lebkuchen verwendet, aber auch für viele andere Leckereien. So bereiten Sie es zu:

Christmas homemade gingerbread cookies on wooden table

SIE BRAUCHEN:

je 2 TL:

  • Zimt (Pulver oder Stangen)
  • Muskatnuss (gemahlen oder ganz)
  • Nelken (Pulver oder ganz)
  • Koriander
  • Kardamom(-kapseln)

je 1 TL:

  • Ingwerpulver
  • Fenchel(-samen)
  • Anis (Anispulver, -samen oder Sternanis)
  • Piment (gemahlen oder Körner)

UND SO GEHT’S:

Wenn Sie ausschließlich gemahlene Gewürze verwenden, müssen Sie diese lediglich gut vermischen. Sind hingegen ganze Stücke dabei (z. B. Nelken, Sternanis, Zimtstangen), sollten Sie diese zunächst zerkleinern. Verwenden Sie hierfür je nach Art des Gewürzes entweder einen leistungsstarken Mixer, eine Küchenmaschine oder auch einen Mörser.

Hinweis: Verwenden Sie keine frischen Gewürze (z. B. frischen Ingwer oder Koriander), wenn Sie das Lebkuchengewürz aufbewahren möchten. Der Feuchtigkeitsgrad würde die Haltbarkeit auf nur wenige Tage reduzieren.

Weihnachtsgewürze für den Advent: Glühweingewürz

Um Glühwein herzustellen, reicht es natürlich nicht, einfach nur Rotwein zu erhitzen. Vor allem kommt es auf die Weihnachtsgewürze an. So stellen Sie ein typisches Glühweingewürz her:

Glühwein mit Weihnachtsgewürzen
©istock.com/gordana jovanovic

SIE BRAUCHEN:

  • 2 Zimtstangen
  • 3 – 4 Sternanis
  • eine unbehandelte Orange
  • eine unbehandelte Zitrone
  • 1 EL Nelken

UND SO GEHT’S:

Ziehen Sie zunächst von den gereinigten Zitronen und Orangen Zesten ab und trocknen Sie diese bei 75°C Umluft für ca. 2 Stunden. Vermengen Sie sie mit den in kleine Stücke gebrochenen Zimtstangen, den Nelken und dem Sternanis. Zur Zubereitung des Rotweins geben Sie alles in einen Teefilter. Erwärmen Sie einen Liter Rotwein gemeinsam mit 200 ml Orangensaft und hängen Sie für ca. 30 Minuten das Gewürzsäckchen ein.

Weihnachtsgewürze
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