Grabschmuck: Trauerfloristik und Grabdekoration 

Grabschmuck

0 %

Das Grab ist die letzte Ruhestätte eines Menschen. Es sollte repräsentativ wirken und dem Verstorbenen gerecht werden. Angehörige und Freunde suchen die Grabstätte auf, um dort dem Toten zu gedenken. Es ist nicht nur für die Hinterbliebenen wichtig, dass das Grabmal ordentlich wirkt, sondern auch in den Friedhofssatzungen vorgeschrieben. Für ein schönes Grab braucht es den richtigen Grabschmuck. Welche Arten es gibt, was die Grabdekoration kostet und wie sie ausgesucht wird, erfahren Sie hier. 

Definition: Was versteht man unter Grabschmuck? 

Welche Gegenstände unter den Begriff Grabschmuck fallen, darüber scheiden sich die Geister. Manche Bestatter sprechen nur von den Blumen, wenn Sie von Grabschmuck reden. Andere schließen alle Gegenstände ein, die ein Grabmal schmücken. Dazu gehören dann auch der Grabstein, die Grabplatte, Kreuze, Grablichter und vieles mehr. In diesem Beitrag gehen wir auf alle Komponenten ein, mit denen sich ein Grab würdevoll gestalten lässt. 

Design: Wie soll das Grab aussehen? 

Bevor Sie die einzelnen Elemente des Grabschmucks kaufen, legen Sie sich am besten einen Plan zurecht. Gehen Sie dazu eine Runde auf dem Friedhof spazieren und sehen sich die entsprechende Grabstelle an. Betrachten Sie die Lage und alle damit verbundenen Details wie den Lichteinfall sowie Gelände. Schauen Sie sich auch die benachbarten Gräber an. Wie sind diese angelegt? Ihr Grab kann derart gestaltet sein, dass es zu den anderen Grabstellen passt. Es darf aber unter Umständen auch aus der Masse herausstechen. 

Wenn sich ein Grab von den Umliegenden besonders abheben sollte, prüfen Sie dazu erst einmal die Friedhofssatzung. Es ist zu klären, was als Grabschmuck gestattet ist und was nicht. 

Anschließend haben Sie vielleicht bereits einige Ideen und Vorstellungen. Falls Sie noch weitere Inspiration benötigen, dann wenden Sie sich entweder an den Bestatter, den Steinmetz, einen Trauerfloristen oder das Internet. Lassen Sie sich zu den verschiedenen Kategorien von Grabschmuck beraten und sehen sich fertige Gräber an. Bedenken Sie dabei, dass nicht nur ihr eigener Geschmack zählt. Am stimmigsten ist ein Grab, wenn es zu dem Verstorbenen passt. 

Sind Sie sich schlussendlich klar darüber, wie die Grabstätte aussehen soll, dann zeichnen Sie doch einen Entwurf. Es muss sich um kein Meisterwerk handeln. Wichtig ist, dass die Skizze bei der Erklärung gegenüber dem Steinmetz und Floristen hilft. 

Kategorien: Welche Arten von Grabschmuck gibt es? 

Bedenken Sie bei der Auswahl des Grabschmucks zunächst unbedingt, um welche Grabart es sich handelt. Denn Urnengräber sind meistens wesentlich kleiner als ein Erdgrab für einen Sarg. Bei Baumbestattungen lässt die Verwaltung normalerweise überhaupt kein Grabschmuck zu. Auch an vielen Kolumbarien ist kein Platz für Dekoration. 

Falls Sie sich unsicher sind, fragen Sie bei dem Bestatter oder der Friedhofsverwaltung nach. Beide Parteien können Ihnen detaillierte Auskunft geben. 

Sargschmuck 

Der Sarg wird für die Trauerfeier normalerweise stilvoll geschmückt. Dafür kommen Blumen zum Einsatz. Es besteht die Möglichkeit, die blühende Pracht um den Sarg herum zu drapieren. Alternativ gibt es auch Gestecke, die auf dem Deckel liegen. Sie können nach der Zeremonie und vor der Grab-Lassung abgenommen werden. Nachdem die Grabstelle verschlossen ist, wird der Blumenschmuck auf die Erde gelegt. Die Farbe und Gestaltung des Sargschmucks wird für gewöhnlich mit den Trauerkränzen und der restlichen Dekoration abgestimmt. 

Urnenschmuck 

Wer den Schmuck für die Trauerfeier bei einer Urnenbestattung aussucht, der wählt idealerweise Blumen, die zur Aschekapsel passen. Dabei sollte neben der Größe auch auf die Farbe und das Material eingegangen werden. Es gibt verschiedene Optionen, wie eine Urne für die Beisetzung zurechtgemacht werden kann. Entweder wird ein Gesteck auf dem Gefäß abgelegt oder die Blüten werden darum arrangiert. Die Urne kann auf ein Bett aus Blumen gesetzt werden oder sie wird in ein Blütenherz oder einen Blütenkreis eingearbeitet. Die ausgebildeten Trauerfloristen liefern gerne Ideen und Anregungen. 

Trauerschmuck für die Beisetzung 

Die Angehörigen, engen Freude, Arbeits- und Vereinskollegen beteiligen sich an der Trauerfeier gerne mit einer Blumenspende. Es werden Kränze, Gestecke und Sträuße bestellt. Diese liegen normalerweise bei der offiziellen Zeremonie aus. Später werden sie zum Grab gebracht. Ist der Sarg oder die Urne beigesetzt, dient der Trauerschmuck als erste Grabdekoration. Die Blumen dürfen normalerweise mehrere Tage auf der letzten Ruhestätte liegen bleiben. Eine genaue Zeitspanne ist der Friedhofssatzung zu entnehmen. Falls Sie nach einem passenden Spruch für die Trauerschleife suchen, dann finden Sie hier ausgezeichnete Anregungen

Einwurfblumen 

Werden eine Urne oder ein Sarg in ein Erdgrab gelassen, dann werfen die Trauergäste eine Handvoll Erde, Blätter oder Blüten hinab. Auf katholischen Friedhöfen steht auch ein Weihwasserkessel bereit. Ein paar Spritzer des gesegneten Nasses werden ebenfalls gerne von jedem Angehörigen auf dem Sarg oder der Urne verteilt. 

Die Einwurfblumen stehen in einem Gefäß am Grab bereit. Nahe Familienangehörige, die Partner oder besonders enge Weggefährten verwenden gerne kleine Sträuße oder einzelne Rosen als Sinnbild für den letzten Abschied. Die entsprechenden Blumen können bereits in der Trauerhalle auf den Stühlen bereitgelegt werden. Jeder nimmt sein Exemplar auf dem Weg zur Grabstelle mit und wirft es dort ein. 

Grabstein und Grabplatte 

Grabsteine und Grabplatten zieren die Gräber, deshalb zählen sie auch zum Grabschmuck. Sie werden aus unterschiedlichsten Materialien produziert. Da sie Wind- und Wetter ausgesetzt sind, nutzt man häufig robusten Granit. Es gibt aber auch Grab- und Liegesteine aus weicheren Materialien wie Sandstein und Kalk. Diese lassen sich leichter formen, überdauern aber die Witterungseinflüsse nicht so lange. Die Anfertigung von Grabsteinen dauert zwischen 2 Wochen und einem Jahr. Wie lange die Zeitspanne genau ist, hängt unter anderem davon ab, ob ein vorgefertigtes Modell nur noch mit den Lebensdaten versehen werden muss oder es sich um einen komplett neu produzierten Stein handelt. 

Grablichter 

Grablichter spenden nicht nur Helligkeit zur dunklen Jahreszeit oder in den Nachtstunden. Sie sorgen auch dafür, dass das Grab warm und beseelt wirkt. Es gibt mittlerweile Grablichter mit LED. Alternativ werden auch immer noch gerne Kerzen verwendet. Wichtig ist, dass Ausführungen eingesetzt werden, die eine lange Brenndauer besitzen und wenig Ruß bilden. Die Grablichter werden in eine Laterne gestellt, damit sie vor Regen, Wind und Schnee geschützt sind. 

Weihwasserkessel als Grabschmuck

Auf katholischen Gräbern stellen die Angehörigen gerne kleine Weihwassergefäße auf. Der beiliegende Pinsel wird in die Flüssigkeit getaucht und dann werden einige Spritzer auf der Grabstelle verteilt. Weihwasserkessel gibt es, wie den gesamten Grabschmuck, in verschiedenen Designs und Materialien. 

Grabfiguren 

Grabfiguren sind dekorative Elemente. Häufig werden Statuen der Heiligen Jungfrau Maria, von Engeln oder Jesus Christus verwendet. Die Figuren können aus Bronze, Messing, Marmor oder vielen anderen Materialien gefertigt sein. 

Grabschalen/Grabvasen 

Grabschalen und Grabvasen dienen als Behältnis für Trauergesteck und Blumen. Darin können wechselnden Pflanzenarrangements aufbewahrt werden. 

Preis: Was kostet der Grabschmuck? 

Die Kosten für den Grabschmuck variieren extrem. Der jeweilige Preis ist abhängig vom Anbieter, den Materialien und der Art des Grabschmucks. Wir möchten Ihnen dennoch eine ungefähre Vorstellung mit an die Hand geben. 

  • Trauerkranz: einfaches kleines Modell ab ca. 50 EUR 
  • Grablicht: ab unter 1 EUR 
  • Grablaterne: ab 50 EUR 
  • Grabschale: ab 50 EUR 
  • Grabfiguren: ab 80 EUR 
  • Grabherz: ab 20 EUR 
  • Grabvase: ab 20 EUR, mit Erd-Spieß 
  • Weihwasserkessel: ab 60 EUR 
  • Grabstein: ab 500 EUR 
  • Grabplatte: ab 150 EUR 

Da die Preise wirklich stark schwanken, empfehlen wir Ihnen, konkrete Angebote einzuholen. Vergleichen Sie die Preise der Händler vor Ort und im Internet. Manchmal gibt es große Unterschiede. 

Farbe & Symbole: Wie wählen Sie den Grabschmuck aus? 

Bevor Sie sich auf den Grabschmuck festlegen, können Sie sich mit der Symbolik auseinandersetzen. Denn mit verschiedenen Motiven können Sie eine unterschwellige Botschaft vermitteln: 

  • Kreuz: Sinnbild für Jesus Christus, der für die Menschen am Kreuz gestorben ist 
  • Licht: Symbol der Seele und des ewigen Lebens 
  • Kreis: Motiv für den geschlossenen Lebenskreis, die Seele und das Universum 
  • Rose und Herz: Symbole für die ewige Liebe 
  • Engel: Himmlische Begleiter und Beschützer der Seele 

Am besten verwenden Sie Symbole, die auch dem Verstorbenen gefallen hätten. Vielleicht glaubte Ihre Oma oder Mutter an Engel, dann ist die Grabfigur eines Erzengels ideal. 

Auch bei den Farben sollten Sie sich des Verstorbenen besinnen. Hatte der Mensch zu Lebzeiten eine Lieblingsfarbe? Dann darf diese beim Grabschmuck großzügig einfließen. Ansonsten wird einfach ein Ton gewählt, der dem Verblichenen bestimmt gefallen hätte. Alle Farben des Grabens passen Sie optimalerweise aufeinander ab. So wirkt das Gesamtbild harmonisch. 

FAQ: Grabschmuck 

Welcher Grabschmuck ist erlaubt? 

Was erlaubt ist, hängt vom Friedhof und der Grabart ab. Auf normalen Friedhöfen ist in der Regel Grabschmuck aus Stein, Metall und Steinersatz problemlos möglich. Andere Materialien wie Kunststoff oder Glas sollten Sie sich sicherheitshalber bei der Friedhofsverwaltung genehmigen lassen. 

Wie kann ich mein Grab vor Diebstahl schützen? 

Einen vollkommenen Diebstahlschutz auf Gräbern gibt es nicht. Allerdings können Erdspieße an Weihwasserbecken und Grabvasen den Langfingern das Leben etwas schwerer machen. Teilweise besteht auch die Option, den Grabschmuck an einem Steinsockel befestigen zu lassen. Dennoch liefert auch diese Maßnahme keine einhundertprozentige Garantie. 

Darf ich Grabschmuck selbst machen? 

Sie dürfen den Grabschmuck selbst anfertigen. Manchen Menschen liefert diese Aufgabe Trost. Die erste Trauer kann dabei verarbeitet werden. Wer allerdings keine Erfahrung im Umgang mit Blumengestecken, Stein oder Metall hat, der sollte sich Unterstützung bei Experten holen. 

Favorit
Speichern für später