Tod: Definition, Arten & Ursachen 

Tod, Totenschädel

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Das Sterben gehört zu den emotionalen, aber auch unausweichlichen Themen für jedes Lebewesen. Oft vermeiden wir Menschen die Konfrontation mit dem Sterben. Wir wissen kaum etwas über klinischen Tod oder Hirntod. 

Doch wie verläuft der Sterbeprozess bzw. der Übergang vom Leben zum Tod? Was sind die häufigsten Todesursachen und welche Arten des Todes werden unterschieden? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen, um das Lebensende genau zu verstehen. 

Was versteht man unter dem Tod? 

Im menschlichen Organismus gibt es zahlreiche Funktionen, die das Leben erst möglich machen. Die Atmung und die Organe sind nur ein Bruchteil der komplexen Vorgänge in uns, die lebensnotwendig sind. Kommt es zu einem Fehler dieser Funktionen, beispielsweise durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einem Kreislaufstillstand, wird es lebensbedrohlich. 

Der Begriff „Tod“ bezeichnet demnach das endgültige Versagen dieser notwendigen Lebensfunktionen. Die Person wird für tot erklärt und gilt als verstorben. 

Das Sterben und der Prozess bis zum Tod 

Im Falle eines plötzlichen Todes, beispielsweise bei einem tödlichen Unfall, gibt es keinen Sterbeprozess. Denn der Begriff „Sterben“ bezeichnet die Phase, in der Menschen den Übergang vom Leben zum Tod durchlaufen. Dies ist der Fall bei einer unheilbaren Krankheit oder wenn sich wegen Altersschwäche des Menschen ein Sterben ankündigt. 

Im Sterbeprozess wird der Betroffene auch als Sterbender bezeichnet. Die Bundesärztekammer in Deutschland liefert folgende Definition für Sterbende: 

„Kranke oder Verletzte mit irreversiblem Versagen einer oder mehrerer vitaler Funktionen, bei denen der Eintritt des Todes in kurzer Zeit zu erwarten ist“. (Quelle: Wikipedia

Die drei Sterbephasen 

Bis zum endgültigen Tod durchläuft der sterbende Mensch drei Phasen: 

  • Präterminalphase 
  • Terminalphase 
  • Finalphase 

Die Merkmale der Sterbephasen sind dabei unterschiedlich und reichen von Schwäche und Abmagerung (Präterminalphase) über Verlust der Sinne und Mobilität (Terminalphase) bis hin zum Einbruch des Zentralnervensystems (Finalphase/Tod). 

Die Körperreaktionen und auch die Zeitspanne gestalten sich individuell, auch die Ursache des anstehenden Todes spielt dabei eine Rolle. Der Sterbeprozess verläuft somit relativ unvorhersehbar. 

Die Todesursachen 

Grundsätzlich wird zwischen natürlichen Todesursachen und nicht natürlichen Ursachen des Todes entschieden. 

  • Zu den natürlichen Todesursachen zählen Krankheit oder ein Versagen der lebensnotwendigen Körperfunktionen, meist altersbedingt. 
  • Als nicht natürliche Todesursachen werden Unfälle, Suizid, Verbrechen mit Todesfolge oder Vergiftungen gezählt. 
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Daran sterben die meisten Menschen in Deutschland 

Der größte Risikofaktor in Deutschland ist die Erkrankungen des Herz-Kreislaufs, insbesondere für Menschen ab 65 Jahren. Denn laut Untersuchung des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2020 Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Krankheiten, die dazu zählen, sind beispielsweise: 

  • Bluthochdruck 
  • Hypotonie (zu niedriger Blutdruck) 
  • Herzinfarkt 
  • Herzrhythmusstörungen 

Die zweithäufigste Todesursache ist laut Statistik die Krebserkrankung, gefolgt von nicht natürlichen Todesursachen wie Verletzung oder Vergiftung. 

Die Arten des Todes 

Oftmals wird lediglich der Begriff Tod verwendet, doch auch hier gibt es Unterschiede und verschiedene Phasen. 

Die Definition laut Medizin lautet: 

  1. Klinischer Tod 
  1. Hirntod 
  1. Biologischer Tod 

Der klinische Tod 

Versagt das Herz-Kreislauf-System, kommt es zum Kreislaufstillstand. Ausschlaggebend dafür sind in den meisten Fällen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ein Schlaganfall. Bei einem Kreislaufstillstand brechen die lebensnotwendigen Funktionen zusammen und können vom Körper nicht mehr genutzt werden. 

Auch lebensnotwendige Organe, wie beispielsweise das Herz und das Gehirn, werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. 

10 bis 15 Sekunden nach dem Stillstand des Kreislaufes wird der Mensch bewusstlos. Nach 30 bis 60 Sekunden kommt es zum Atemstillstand und der klinische Tod ist aus medizinischer Sicht eingetreten. 

Wiederbelegung bei einem klinischen Tod 

Bei dem klinischen Tod gibt es die Chance auf Wiederbelebung durch Herzmassagen, die Elektro-Defibrillation und künstliche Beatmung. Doch bereits wenige Minuten nach dem Kreislaufstillstand ist das Gehirn irreversibel geschädigt. Daher hat der Betroffene nur dann die Option auf Gesundung, wenn die Wiederbelebungsmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden. 

Das Hirntod-Konzept 

Die Bedeutung Hirntod ist vielen geläufig. Es handelt sich hierbei um einen irreversiblen Ausfall aller Gehirnfunktionen im Großhirn, Kleinhirn und Stammhirn. Zwar schlägt das Herz des bewusstlosen Menschen dank der lebenserhaltenden Maßnahmen weiterhin, doch sein Gehirn ist tot. Die Hirnstammreflexe funktionieren nicht. 

Eine selbstständige Atmung ist nicht möglich. Auch die Hirnstammreflexe, wie die Reaktion der Pupillen auf Lichteinfall, funktionieren nicht mehr. 

In Deutschland ist dieser Begriff seit 1997 im Transplantationsgesetz verankert, um Organtransplantationen möglich zu machen. Denn wenn ein Mensch im irreversiblen Koma liegt und zwei Ärzte den Hirntod feststellen, dürfen die lebenserhaltenden Maßnahmen abgebrochen und Organe zur Transplantation entnommen werden. 

Streitfrage Hirntod-Konzept 

Seit 2015 muss einer der beiden Ärzte, die den Hirntod diagnostizieren, Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie sein. Diese Verschärfung der Richtlinien wurde eingeführt, um Fehler zu vermeiden. Denn eine Zusatzqualifikation für Ärzte, die den Hirntod bestimmen, gibt es bisher nicht. 

Diese Zusatzqualifikation wird jedoch von Kritikern gefordert. Sie verweisen auf die mögliche Fehlerquote bei der Feststellung von einem Hirntod, wenn kein Spezialist der Neurologie oder ein entsprechender Arzt mit Weiterbildung den Tod feststellt. 

Der biologische Tod 

Der biologische Tod tritt nach dem klinischen Tod und dem Hirntod ein. In dieser Phase zeigt der Organismus deutliche Todeszeichen. 

Verwesung 

Alle Vitalfunktionen des Körpers, wie der Stoffwechsel und die Reflexe, sind zum Stillstand gekommen. Der Zersetzungsprozess des Körpers beginnt und zieht sich von Zelle zu Zelle. Dieser Prozess wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch Verwesung genannt. Die Verwesung setzt bereits kurz nach dem Absterben ein und geschieht in mehreren Etappen. 

Totenflecken 

Totenflecken gelten ebenfalls als sicheres Todeszeichen, sie treten 20 bis 30 Minuten nach dem eingetretenen Tod auf. 

Durch den Stillstand des Herzens wird kein Blut mehr durch den menschlichen Körper gepumpt, sondern sammelt sich an bestimmten Stellen. Dort, wo der Leichnam aufliegt und ein Gegengewicht hat, entstehen die Totenflecken. Wo die Totenflecke auftreten, ist also abhängig von den aufliegenden Körperpartien. 

Leichenstarre 

Die Leichenstarre, auch Totenstarre genannt, setzt wenige Stunden nach dem Tod ein. Dabei kommt es zu einer Erstarrung der Muskeln, die im Gesicht beginnt und über den Hals bis zu den Extremitäten verläuft. 

Nachdem die Prozesse im Organismus abgeschlossen sind, erschlaffen die Muskeln nach 24 bis 48 Stunden wieder. Dann setzt der Verwesungsprozess weiter ein und die natürlichen Zersetzungsprozesse beginnen. 

Nach dem Einsetzen der Totenstarre

Wird ein Leichnam aufgefunden, muss zuerst der Arzt gerufen werden. Er untersucht den Verstorbenen äußerlich. Dabei prüft er unter anderem den Kreislauf sowie die sicheren Todeszeichen. Er versucht auch, die Todesursache festzustellen. Liegen weder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie ein Herzinfarkt noch andere offensichtliche Krankheiten oder Hinweise auf eine natürliche Todesursache vor, muss die Polizei gerufen werden. Sie beschlagnahmt oftmals die Leiche für weitere Untersuchungen. Ein Bestatter überführt den Toten dann beispielsweise in die Rechtsmedizin. 

Findet der Arzt bei der Leichenschau eine natürliche Ursache für den Verlust des Lebens, dann darf der Bestatter mit seiner Arbeit beginnen. Die Bestattungskosten übernehmen in der Regel die Angehörigen. 

Besaß der Verstorbene einen Organspendeausweis, dann mit der Organentnahme begonnen werden, sobald der Hirntod diagnostiziert wurde. 

Bei natürlichen Todesursachen überführt der Bestatter die Leiche dann und bereitet sie für die Beerdigung oder Einäscherung vor. Ein Bestatter ist unter anderem für die hygienische Versorgung des Toten verantwortlich. Er sorgt unter anderem dafür, dass auch nach Unfällen oder schweren Krankheiten noch die Aufbahrung am offenen Sarg möglich ist. Bestatter sind qualifiziert, um den Körper trotz Totenstarre angemessen vorzubereiten. 

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