Bestatter finden: ein seriöser Partner im Trauerfall 

Bestatter finden

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Ein Todesfall in der Familie stellt oft das ganze Leben der Hinterbliebenen auf den Kopf. Nichts ist mehr, wie es vorher war. Vor allem, wenn eine Person unerwartet und plötzlich verstirbt, führen Schock und Trauer häufig dazu, dass vorschnell Entscheidungen getroffen werden, die man später bereut. Wenn Sie allerdings einen guten Bestatter finden, wird das nicht passieren.

Ein seriöser Bestatter wird niemals Ihre Situation der Trauer ausnutzen, um selbst daraus Profit zu schlagen. Sie erhalten Service und Beratung in dem gewünschten Ausmaß und sämtliche Kosten sind transparent. Dass Sie mehrere Anbieter kontaktieren und Angebote für die Trauerfeier einholen zum Vergleichen von Preisen, darf für den Bestatter kein Problem darstellen. 

Wie wählen Sie bei Eintreten eines Todesfalls ein passendes Bestattungsunternehmen, welches Sie nach Ihren Wünschen durch diesen Prozess begleitet? Dieser Ratgeber liefert wichtige Informationen zum Thema Bestatter finden und dient als Hilfestellung bei der Organisation einer Beerdigung. 

Die Bestattungsart entscheiden 

Nach dem Arzt, welcher den Totenschein ausstellt, ist das Bestattungshaus der wichtigste Ansprechpartner für die Angehörigen. Der Bestatter übernimmt als Erstes die Überführung des Verstorbenen vom Sterbeort zum Bestattungshaus. Vielleicht hat der Tote bereits zu Lebzeiten eine Vorsorge in Form einer letztwilligen Verfügung getroffen und festgelegt, wie er sich seine Bestattung wünscht. Dann werden die Beisetzung und Trauerfeier entsprechend dem Willen des Verstorbenen entschieden. 

Falls dies nicht der Fall ist, müssen die Hinterbliebenen die Bestattungsart bestimmen und dementsprechend die Auswahl für Sarg oder Urne treffen. 

In Deutschland sind folgende Bestattungsarten zulässig: 

Außer bei der Erdbestattung ist immer eine Kremation des Verstorbenen, also eine Verbrennung, notwendig. Bei allen Bestattungsarten wird der Leichnam aber vorher in einen Sarg gebettet, so lautet in Deutschland die gesetzliche Pflicht. 

Auch bei einer Feuerbestattung besteht eine Beisetzungspflicht, das heißt, die Urne muss entweder in einem klassischen Urnengrab, auf See, auf einem Friedwald, einer Gemeinschaftsgrabanlage oder einem anonymen Urnenfeld bestattet werden. 

Sonderfall anonyme Bestattung 

Sind nachweislich keine Angehörigen mehr vorhanden, der Verstorbene hat es sich gewünscht oder die Kosten lassen keine Alternative zu, besteht die Möglichkeit von teilanonymen oder anonymen Bestattungen. Bei einer teilanonymen Bestattung erfolgt die Beisetzung auf einem Gemeinschaftsgrabfeld. An einer zentralen Stelle ist eine Gedenktafel mit den Namen der Verstorbenen zu finden. 

Während bei der teilanonymen Bestattung Angehörige an dem Begräbnis auf dem Friedhof teilnehmen können, sind bei anonymen Beisetzungen keine Trauergäste anwesend. Es werden keine Traueranzeigen oder sonstige Angaben zur Bestattung veröffentlicht. 

Wer bei der Bestattungsvorsorge an eine anonyme Bestattung denkt, sollte sich bewusst sein, dass der Familie dann ein Ort der Trauer zum Besuchen fehlt. Diese Entscheidung sollte nach Möglichkeit vorher besprochen werden. 

Die eigene Beerdigung planen mit Bestattungsvorsorge 

Die meisten Menschen befassen sich grundsätzlich nicht gern mit der eigenen Sterblichkeit, weshalb viele Angehörige auch nicht wissen, welche Art der Bestattung sich ihre Familienangehörigen eigentlich wünschen. 

Wenn jemand bereits zu Lebzeiten spezielle Wünsche bezüglich der eigenen Bestattung hat, ist es schade, wenn diese nicht geäußert und infolgedessen nicht erfüllt werden. Eine Seebestattung wird von den Angehörigen vielleicht sonst nicht Erwägung gezogen, weil es dann kein Grab auf dem Friedhof gibt. Oder der spezielle Friedwald für ein Baumgrab befindet sich nicht in der Nähe, weshalb andere Bestattungsarten und Standorte bevorzugt werden. 

Finanzielle Vorsorge für die Bestattung treffen 

Gemeinsam mit einem Bestattungsinstitut können Sie die Beisetzung planen, die Sie sich wünschen. Wenn Sie möchten, können Sie auch finanzielle Vorsorge treffen, zum Beispiel mit einer Einzahlung auf ein ausschließlich dazu bestimmtes Depot. Bestattungen und die Trauerfeier können auf diese Weise detailliert geplant werden, genauso wie die Menschen es sich wünschen. 

Der Bestatter wird die Planung schriftlich erfassen und im Todesfall mit den Angehörigen umsetzen. Eine Karte mit den Kontaktdaten des Bestattungshauses sollte für alle Fälle immer in der Geldbörse mitgeführt und zusätzlich an eine Vertrauensperson übergeben werden. 

Die vielfältigen Aufgaben der Bestatter 

Der Bestatter übernimmt die hygienische Versorgung, wäscht den Toten und kleidet ihn an. Manchmal, wie bei Unfällen, ist es auch notwendig, den Leichnam kosmetisch aufzubereiten oder zu rekonstruieren. Anschließend können sich die Angehörigen verabschieden. 

Das Bestattungsinstitut steht Ihnen auch bei Behördengängen zur Seite. Beispielsweise muss der Trauerfall beim Standesamt angezeigt werden, um die Sterbeurkunde zu erhalten. Außerdem kümmert sich der Bestatter üblicherweise auch um die Todesanzeige in Absprache mit der Familie. 

Selbstverständlich werden die Organisation und Gestaltung der Trauerfeier ebenfalls vom Bestatter übernommen, egal ob diese als kirchliche oder weltliche Zeremonie ablaufen wird. Je nach Wunsch und Angebot werden ein kirchlicher oder weltlicher Trauerredner engagiert. 

Zu den Aufgaben des Bestatters gehört obendrein, sich um Blumenschmuck und andere Dekoration am Ort der Trauerfeier zu kümmern. Er wird die Träger von Sarg oder Urne festlegen. Obendrein kann er auf Wunsch die Trauer-Papeterie übernehmen – vom Sterbebild über die Trauerkarten bis zu den Danksagungskarten stammt dann alles aus einer Hand. 

Übersicht aller Aufgaben von Bestattern: 

  • Beratung im Todesfall, der Bestattungsarten und bei der Bestattungsvorsorge 
  • Formalitäten und Überführung im Todesfall 
  • Hygienische Versorgung der Toten 
  • Aufbahrung der Verstorbenen 
  • Organisation der Beisetzung sowie der Trauerfeier 
  • Besorgung von Blumenschmuck und Trauerkarten 

Richtigen Bestatter finden: Wie gehen Sie vor? 

Auf keinen Fall sollten Sie das erstbeste Bestattungsunternehmen beauftragen, dessen Adresse Sie im Internet oder der Zeitung finden. Das Unternehmen wird in nächster Zeit ein enger Partner für wichtige Angelegenheiten, und somit sollten Sie die Auswahl entsprechend überdenken und mehrere Angebote einholen. Bitten Sie um eine genaue Aufstellung der Leistungen samt den dazugehörigen Kosten. 

Um einen Überblick über die Standorte der Bestattungsunternehmen in der Nähe zu erhalten, bedienen Sie sich einfach unserer Suchfunktion.  

Finden Sie einen Bestatter in Ihrer Nähe oder bundesweit

Im Internet finden Sie meistens auch Bewertungen anderer Kunden. Hilfreich sind natürlich zusätzlich persönliche Empfehlungen von Menschen, denen Sie vertrauen. Ein Standort in der Nähe ist zweifelsohne ein Pluspunkt, aber das perfekte Bestattungshaus hat noch mehr zu bieten. 

Die Preise im Auge behalten 

Das Thema Kosten der Bestatter lassen Sie am besten nicht außer Acht. Denn die Preise fallen je nach Anbieter sehr unterschiedlich aus. Manche Menschen haben für diesen Fall eine Bestattungsvorsorge getroffen, um ihre Angehörigen im Todesfall zu entlasten. 

Wenn Sie die Angebote samt Preisangaben von mehreren Bestattungsunternehmen vorliegen haben, vergleichen Sie die einzelnen Punkte genau miteinander. 

Überlegen Sie, ob Sie jeden angebotenen Service wirklich in Anspruch nehmen wollen, oder ob Sie manches davon auch selbst übernehmen können. Je weniger der Bestatter zu erledigen hat, desto geringer fallen die Kosten des Trauerfalls aus. 

Was ist Ihnen bei der Wahl des Bestatters wichtig? 

Beim Vergleichen der Kosten haben Sie wahrscheinlich bereits einige Bestattungsunternehmen an Ihrem Standort aussortiert. Mit zwei bis drei Unternehmen sollten Sie ein persönliches Erstberatungsgespräch vereinbaren. 

Dazu ist es wichtig, dass Sie wissen, was Sie vom Bestatter erwarten. Legen Sie besonderen Wert auf einfühlsame, persönliche Beratung oder liegt Ihr Schwerpunkt im Bereich günstiger Serviceleistungen? 

Machen Sie sich im Vorfeld des Gesprächs Notizen, was Sie den Bestatter fragen sollen und welche Informationen Sie für eine Entscheidung brauchen. 

Hören Sie auf Ihr Gefühl und lassen Sie sich bei Ihrer Suche zu nichts drängen. Schwarze Schafe nutzen Ihre Notsituation aus und möchten möglichst rasch eine Entscheidung von Ihnen. Wenn Sie sich nicht gut aufgehoben fühlen oder Ihre Anforderungen nicht erfüllt werden, suchen Sie nach einer Alternative. 

In Deutschland gibt es aktuell rund 5450 Bestatter. Davon leisten die meisten eine großartige Arbeit. Wenn Sie ein Bestattungsinstitut suchen, wird es auch an Ihrem Ort oder in der Nähe einen passenden Partner mit gutem Angebot geben. 

Es ist hilfreich, wenn ein außenstehender Freund oder Bekannte den Trauernden zu dem Gespräch begleitet. Durch die emotionale Belastung durch den Todesfall werden oftmals voreilige Entscheidungen getroffen. Ein wenig Unterstützung kann also nicht schaden, wenn Sie einen Bestatter suchen. 

Bestatter finden: Diese Punkte sollte ein guter Bestatter erfüllen 

Achten Sie bei der Suche nach einem Bestattungsinstitut für folgende Punkte: 

  • Es werden Fragen nach Ihren Wünschen und Vorstellungen für Bestattung und Trauerfeier gestellt. 
  • Ein schriftliches Angebot wurde nach dem Erstkontakt per E-Mail oder Telefon vorbereitet. 
  • Die Aufstellung der Kosten ist transparent und der Bestatter geht jede Position mit Ihnen durch. 
  • Sollten sich Fragen ergeben oder zusätzliche Leistungen notwendig sein, wird das Bestattungshaus Sie umgehend kontaktieren und nichts eigenmächtig veranlassen
  • Das Erstberatungsgespräch samt detaillierter Informationen über Leistungen und Preise ist kostenlos
  • Das Bestattungsinstitut verfügt über das Qualitätssiegel der Bestatter in Deutschland. Es handelt sich dabei um ein Zeichen für die hohe Qualifikation der Betriebe, welche regelmäßig von unabhängiger Stelle geprüft wird. 
  • Das Bestattungsunternehmen hat ein Ladengeschäft vor Ort. Der Name ist in der Region bekannt. Bei Unternehmen ohne konkreten Standort, die ausschließlich online kontaktierbar sind, sollten Sie vorsichtig sein. 
  • Der Bestatter ist problemlos rund um die Uhr per Telefon oder E-Mail erreichbar

Beisetzung ohne Bestatter – ist das möglich? 

In Deutschland besteht eine Pflicht zur Bestattung, die Grundlage dafür findet sich in den Bestattungsgesetzen der einzelnen Bundesländer. Das Bestattungshaus soll Ihnen eine wertvolle Hilfe bei der Organisation von Bestattungen und Trauerfeier sein. Die Mitarbeiter stehen Ihnen für gewöhnlich mit ihrer Erfahrung zur Seite und haben ein offenes Ohr für alle Fragen. 

Dennoch ist es keine Pflicht, ein Bestattungsinstitut zu beauftragen, solange Sie sich an die Vorgaben des Bestattungsrechts in Deutschland halten. Wenn es jedoch um die Aufbewahrung und den Transport des Leichnams geht, werden Sie in der Regel nicht auf den Dienst von Bestattern verzichten können. 

Tritt der Trauerfall in den eigenen vier Wänden ein, darf der Leichnam in den meisten Bundesländern bis zu 36 Stunden vor Ort bleiben. Währenddessen müssen organisatorische Maßnahmen zur Bestattung getroffen werden. Die Amtswege müssen alle von Ihnen allein gemacht werden, vom Standesamt bis zum Organisieren einer Grabstelle am Friedhof etc. 

Falls Sie bereits einen Bestatter engagiert haben, mit diesem aber unzufrieden sind, dann lesen Sie sich unseren Beitrag „Bestatter wechseln“ durch. Dort liefern wir Ihnen hilfreiche Tipps.

Dürfen Sie selbst einen Sarg bauen? 

Ja, das dürfen Sie. Es gibt keine Vorschriften darüber, woher dieser bezogen wird. Es müssen: 

  • Vollholz verwendet, 
  • die Standardmaße eingehalten und 
  • umweltfreundliche Materialien verwendet werden. 

Zudem besteht eine Pflicht zur Auskleidung des Sarges. Diese kann mit einem Leintuch bzw. Bettzeug geschehen. Waschen und ankleiden dürfen Sie den Toten ebenfalls selbst. Särge und Urnen können auch bemalt werden, wenn Sie das möchten. 

Kein Transport von Särgen und Urnen im Privatfahrzeug 

Bei diesem Punkt werden Sie kaum auf einen Bestatter verzichten können, denn der Transport von Leichen im eigenen Auto, auf Anhängern, Dachträgern etc. ist verboten. Falls ein Bestattungshaus einen Verleih des Bestattungskraftwagens anbietet, wäre dies eine mögliche Option. 

Auch eine Urne wird aus gesetzlichen Gründen nicht den Angehörigen ausgehändigt. Wie bereits erwähnt, ist es auch nicht erlaubt, eine Urne zu Hause aufbewahren, sondern sie muss am Friedhof oder in Form einer Seebestattung oder Baumbestattung beigesetzt werden. 

Organisation einer Trauerfeier kostet viel Zeit 

Wenn vom Blumenschmuck bis zum Trauerredner alles in Eigenregie organisiert wird, ist das sehr zeitaufwendig. Allein deshalb lohnt es sich, das Angebot eines Bestatters in Anspruch zu nehmen, denn meistens sind bei einem Trauerfall viele weitere zeitraubende Dinge zu erledigen. 

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