Todestag begehen: 10 Wege, um Verstorbenen zu gedenken

Todestag

0 %

Mit dem Todestag eines Menschen verbinden die Angehörigen zwiespältige Gefühle. Einerseits erinnern sie sich an diesem Tag besonders gerne an den Verstorbenen, andererseits kommt damit oftmals auch wieder die Trauer zum Vorschein. Zum Gedenken an den Verstorbenen sowie für die eigene Trauerbewältigung ist es notwendig, den Todestag auf irgendeine Weise zu begehen. 10 Wege dafür, zeigt dieser Beitrag auf.  

Was ist der Todestag? 

Beerdigung, Bestattung, Trauerfeier

Der Todestag wird auch Sterbetag genannt. Hinter dem Begriff können sich die 3 folgenden Bedeutungen verbergen: 

  • Datum auf dem Totenschein 
  • Tag an dem ein Mensch stirbt 
  • Datum, an dem sich ein Sterbetag jährt 

Alle drei Optionen werden mit dem Begriff Todestag umschrieben. In diesem Beitrag geht es vor allem um den Todestag, an dem sich ein Sterbetag jährt.  

Todestag: 10 Wege, um ihn zu begehen 

Es gibt verschiedene Traditionen und Bräuche, wie ein Todestag typischerweise begangen wird. Allerdings ist der klassische Weg nicht unbedingt jedermanns Sache. Begehen Sie deshalb den Todestag Ihrer Angehörigen so, wie es für Sie am besten ist. Natürlich sollten Sie dabei auch die Wünsche des Verstorbenen berücksichtigen.  

Manche Menschen hinterlassen einen letzten Willen, in dem unter anderem geregelt ist, wie der Todestag jährlich vollzogen werden soll. Gerade Gläubigen ist es häufig wichtig, dass etwa ein Seelenamt für sie gelesen wird. Selbst wenn die Angehörigen sich mit der Art und Weise des Todestages nicht identifizieren, sollten Sie die Vorstellungen des Verblichenen würdigen.  

Friedhofsbesuch 

Friedhofsgebühren, Grabstätte Friedhof

Viele Menschen besuchen zum Todestag die Grabstelle des Verstorbenen. Die meisten Deutschen werden nach wie vor auf einem Friedhof beigesetzt, weshalb der Weg der Angehörigen am jährlichen Sterbetag meistens dorthin führt. Das Grab wird in der Regel für den Todestag besonders herausgeputzt. Frische Blumen oder Gestecke werden niedergelegt, ein Grablicht wird entfacht.  

Ob Sie das Grab allein oder mit der ganzen Familie aufsuchen, bleibt Ihnen überlassen. Aber oftmals hilft Gesellschaft in der Trauer. Gerade am 1. Todestag kann ein gemeinsamer Friedhofsbesuch Rückhalt geben und den Schmerz etwas mildern.  

Der Anteil der Seebestattungen liegt aktuell bei nur 1 Prozent. Falls Ihr Partner, Kind oder Elternteil auf dem Meer beigesetzt wurde, können Sie sich einen anderen Gedenkort aussuchen, zu dem Sie am Todestag gehen. Es sei denn, Sie wohnen in der Nähe des Meeres. Dann lohnt ein Strandbesuch. Nehmen Sie eine schöne Blume mit, die Sie den Wellen übergeben.  

Totenmesse/Seelenamt 

Seelenamt

Wenn der Verstorbene christlichen Glaubens war, berufen Sie am besten ein Seelenamt zu seinem Todestag ein. Traditionell wird diese Form der Totenmesse 6 Wochen nach dem Ableben abgehalten. Aber es kann auch nicht schaden, am jährlichen Todestag erneut einen Gottesdienst für den Angehörigen lesen zu lassen. Sprechen Sie sich dazu rechtzeitig im Vorfeld mit dem zuständigen Geistlichen ab.  

Interessant ist es, den Hintergrund des Seelenamtes zu kennen. Die katholische Kirche geht davon aus, dass jeder Mensch nach seinem Tod für eine unbestimmte Zeit im Fegefeuer landet. Wenn die Angehörigen und anderen Gläubigen im Seelenamt für den Verstorbenen beten, verkürzt das die Zeit der Qualen. Der Tote geht dadurch schneller in das Himmelreich ein. Angesichts dessen ist es gerade für ältere Menschen häufig wichtig, dass nach ihrem Ableben regelmäßig Messen für sie gelesen werden.   

Brief schreiben 

Sie dürfen den Todestag auch in Stille begehen. Überlegen Sie sich ein Ritual, das Ihnen beim Gedenken an den Verstorbenen sowie bei Ihrer Trauerbewältigung hilft. Bewährt hat sich etwa das Briefeschreiben.  

Schnappen Sie sich ein Stück Papier. Wer den Akt besonders feierlich gestalten will, der besorgt sich hochwertige Briefbögen aus erlesenem Material und mit schönem Design.  

Sammeln Sie Ihre Gedanken, bevor Sie loslegen. Manchmal fällt es schwer, den Anfang zu finden. Hier ein paar Tipps: 

  • Beschreiben Sie Ihre aktuelle Situation (“Ich sitze am Küchentisch. Draußen stürmt es. Heute ist Dein 1. Todestag.”). 
  • Fangen Sie mit einer Erinnerung an (“Noch heute spüre ich Deine Hand, die Meine hält, wenn ich am Damm spazieren gehen.”). 
  • Schreiben Sie, wie es Ihnen geht (“Du bist jetzt 1 Jahr weg. Langsam geht es mir wieder besser. Das letzte Jahr war schrecklich, aber ich finde Schritt für Schritt wieder ins Leben zurück.”). 
  • Wählen Sie ein Lieblingsgedicht des Verstorbenen zum Einstieg.  

Normalerweise fließen die Worte wie von selbst, wenn Sie erst einmal den Einstieg finden. Schreiben Sie sich alles von der Seele, was herauskommen möchte. Niemand wird den Brief lesen, Sie können also offen und ehrlich sein.  

Es stellt sich die Frage, was anschließend mit dem Schreiben passiert. Vielleicht möchten Sie die Briefe sammeln, die Sie an jedem Todestag verfassen? Alternativ können Sie das Kuvert zum Grab bringen. Manche Menschen empfinden es als schön, den Brief zu verbrennen und die Asche im Wind zu verstreuen.  

Lassen Sie sich auch hier wieder von Ihrem Gefühl leiten. Das Herz sagt Ihnen, was richtig ist.  

Plätze der Erinnerung aufsuchen 

Parkbank

Halten Sie sich den Todestag für den Verstorbenen frei. Besuchen Sie Plätze, die mit Erinnerungen verknüpft sind. Es kann sich um einen Ort genauso handeln wie um mehrere. Wenn Sie angekommen sind, lassen Sie sich ruhig Zeit. Schwelgen Sie in Erinnerungen, soweit es die Trauer zulässt. Schämen Sie sich Ihrer Tränen nicht. Weinen reinigt, der Schmerz löst sich dabei. Allerdings kann nicht jeder Mensch weinen und auch das ist in Ordnung.  

Falls Sie für den Todestag einen Besuch von Erinnerungsplätzen planen, bereiten Sie den Ausflug vor. Je nachdem, um welchen Ort es sich handelt, sollten Sie unter anderem Öffnungszeiten berücksichtigen. Die Enttäuschung wäre sicherlich enorm, falls Sie vor verschlossenen Türen stünden. Wappnen Sie sich auch für sämtliche Witterungen. Ein Besuch von Omas liebster Parkbank funktioniert bei Sonne, Regen oder Schnee. Das gilt allerdings nur, wenn die passende Kleidung vorhanden ist.  

Kerze anzünden 

Ein einfaches und dennoch wirkungsvolles Ritual ist das Entfachen einer Kerze. Das lodernde Licht spendet nicht nur Wärme und Hoffnung, es symbolisiert auch: 

  • Das ewige Leben 
  • Die Anwesenheit Gottes 
  • Die Seele des Verstorbenen 

Kerzen werden in Gedenken an den Verstorbenen angezündet. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und erinnern Sie sich an Ihren Angehörigen. Sie können auch gerne ein Gebet im Angesicht der brennenden Kerze sprechen. Wenn die Kerze in einem feuerfesten Gefäß und brandsicherer Umgebung steht, lassen Sie sie ruhig den ganzen Tag brennen.  

Trauertagebuch führen 

Manche Menschen führen zur Trauerbewältigung ohnehin ein Trauertagebuch. Wenn Sie zu diesen Menschen gehören, können Sie am Todestag einen besonderen Eintrag gestalten. Integrieren Sie Bilder, Zeichnungen, Noten oder andere Erinnerungsstücke.  

Vielleicht führen Sie bisher auch noch kein Trauertagebuch. Dann fangen Sie gerne am 1. Todestag damit an. Verfassen Sie regelmäßig Einträge. Diese dienen später der Erinnerung. Was regelmäßig bedeutet, bleibt Ihnen überlassen. Sie können entweder täglich, wöchentlich, monatlich oder auch nur zum Todestag ein paar Zeilen verfassen.  

Fotos am Todestag anschauen 

Trauerphasen

Schnappen Sie sich Fotoalben, -bücher und –boxen. Machen Sie es sich mit einem heißen Tee oder anderem leckeren Getränk gemütlich und lassen Sie die Erinnerungen an den Verstorbenen mithilfe der Bilder Revue passieren. Wenn Sie mögen, laden Sie auch gerne andere Angehörige, Freunde und Bekannte ein. Jeder kann seine liebsten Aufnahmen des Verstorbenen mitbringen. Erzählen Sie einander die schönsten Geschichten rund um den Verblichenen.  

Gedenkecke für den Verstorbenen 

Richten Sie zum 1. Todestag eine kleine Gedenkecke für den Verstorbenen ein. Sie können etwa den Platz an einer Fensterbank freiräumen. Stellen Sie ein Bild auf und schmücken Sie die Ecke feierlich. Auch eine Kerze darf sich dazu gesellen, wenn keine Brandgefahr besteht. Sie können diese Ecke entweder nur für den Todestag, die Woche um den Todestag oder auch langfristig bestehen lassen.  

Traditionen fortführen 

Gab es eine Tradition, die Sie mit dem Verstorbenen verbinden? Vielleicht kochte die Oma sonntags immer einen leckeren Schweinebraten? Oder Sie sind mit Ihrem Opa regelmäßig zum Beeren- oder Pilze-Sammeln in den Wald gegangen? Nehmen Sie sich am Todestag Zeit, um diese Rituale fortzuführen. Überlegen Sie bereits im Vorfeld, was Sie machen wollen und organisieren Sie alles Notwendige. Der Verstorbene würde sich bestimmt freuen, wenn er wüsste, dass Sie die gemeinsamen Traditionen fortführen.  

Eigenes Ritual entwickeln 

Falls es keine gemeinsamen Traditionen gibt, die Sie weiterführen können oder wollen, entwickeln Sie gerne selbst ein Ritual zum Todestag. Überlegen Sie sich etwas, das Sie ab sofort immer am Todestag des geliebten Menschen unternehmen werden. Sie können dabei entweder aus den vorangegangenen Vorschlägen auswählen oder eine eigene Idee entwickeln.  

Was wünscht man zum Todestag? 

Falls der Todestag nicht direkt Sie, sondern einen anderen Menschen betrifft, dürfen Sie dem Betroffenen gerne ein paar liebevolle Worte sagen oder schreiben. Es ist nicht üblich, dass Sie zum Todestag ein klassisches Kondolenzschreiben verfassen. Dennoch ist es natürlich erlaubt, einen Brief oder eine Karte zu senden. Gehen Sie dabei behutsam vor. In der Regel freuen sich die Angehörigen, wenn ein Außenstehender sich an den Todestag erinnert. Gleichzeitig ist ein Jahr nach dem Todesfall der erste Schmerz verklungen und die Angehörigen finden sich langsam wieder im Leben zurecht. Sie planen bestimmt keine erneute Trauerwelle hervorzurufen. Deshalb formulieren Sie Ihre Worte so positiv und hoffnungsvoll wie möglich.  

Teilen Sie dem Hinterbliebenen mit, dass Sie den Verstorbenen bis heute nicht vergessen haben und ihn auch in Zukunft im Herzen bewahren werden. Nutzen Sie gerne Gedichte oder passende Sprüche, um Ihre Gefühle zu vermitteln. Auch eine schöne, fröhliche Erinnerung darf geteilt werden. 

Was stellt man zum Todestag auf das Grab? 

Grabschmuck

Die Grabgestaltung bleibt den Angehörigen überlassen. Sie hängt unter anderem von der Art des Grabes und der Friedhofsordnung ab. Wenn es möglich ist, sollten Sie zumindest ein Grablicht entfachen. Dieses stellt einen hoffnungsfrohen Anblick dar und spendet emotionale Wärme. Gleichzeitig ist sofort zu erkennen, dass sich jemand liebevoll um das Grab kümmert.  

Bei Möglichkeit können Sie auch frische Blumen niederlegen. Hatte der Verstorbene zu Lebzeiten eine Lieblingssorte, dann wählen Sie diese. Schnittblumen verwelken rasch. Stellen Sie sicher, dass die verblühte Pracht zeitnah entsorgt wird.  

Wesentlich länger halten sich Gestecke. Wer möchte, der kann speziell für den Todestag ein Gesteck anfertigen oder vom Gärtner zusammenstellen lassen. Passen Sie die gewählten Pflanzen der Jahreszeit, dem Standort, dem eigenen Geschmack sowie dem Grab-Stil an. Denken Sie bei der Auswahl daran, was dem Verstorbenen gut gefallen hätte.  Auf diese Weise entsteht ein zauberhaft geschmücktes Grab zum Todestag.  

Favorit
Speichern für später